Zurück in die Siebziger Jahre

Auf der Veranstaltung zur Rückführung der Castoren aus Sellafield ins Zwischenlager des AKW Brokdorf fühlte man sich in den ersten zwei Stunden weitgehend an den Informationsstil von Betreibern der 70er Jahre erinnert.

Die Chefs von AKW, Zwischenlager und die Vertreter für Öffentlichkeitsarbeit der Gesellschaft für Zwischenlager trugen als Botschaft vor: Das ist alles heute und zukünftig sicher und läuft sich schon zurecht. Nachfragen zur Sicherheit der verschiedenen Castortypen sowie zu deren Lebensdauer und zur möglichen Erfordernis einer Reparatur werden beantwortet mit der ‚Auskunft‘ „Das wird wieder verschweißt“. Die Frage der anschließenden Transportfähigkeit ins Endlager bleibt offen.

Zum Risiko des Klimawandels und dem Hochwasserrisiko heißt es: Dann würde eben das Wasser noch besser als Luft kühlen – geht doch. So banal waren auch vor vierzig Jahren die Antworten, als es um den Bau und die Risiken des Baues der AKW ging. Die Sachlage und die Sachzwänge sind heute anders.

Natürlich müssen die Castoren aus Sellafield zurück genommen werden und die Castoren in den Zwischenlagern können auch nicht auf der Straße stehen. Doch man darf dabei mögliche Risiken nicht einfach negieren. Der Leiter der verantwortlichen Atomaufsicht des Bundes setzte zum Ende der Veranstaltung mit seiner persönlichen festen Überzeugung, dass bis 2031 ein Standort für ein Endlager gefunden werden muss, ein mutiges Zeichen.

Die Bedeutung, diesen Termin einzuhalten, kann ich nur unterstreichen. Die Zwischenlager an den Atomkraftwerken dürfen nicht zu Endlagern werden.

zurück