Landwirtschaft und Ländlicher Raum

Seit meinem Studium zum Diplom-Ingenieur (Landbau), das ich 1976 abgeschlossen habe, führe ich als selbstständiger Landwirt meinen Milchviehbetrieb in Nortorf bei Wilster.Von 1999-2014 war ich Mitglied im Bundesvorstand der AbL (Arbeitsgemeinschaft bäuerliche Landwirtschaft) und seit 2004 Mitglied im Bundesvorstand des Agrarbündnis e.V. In diesen Funktionen konnte und kann ich maßgeblich an der gemeinsamen Positionierung der fortschrittlichen Verbände aus Umwelt, Agrar, Verbraucher, Gewerkschaften und Entwicklung zur Zukunft der europäischen Agrarpolitik, der Entwicklungs- und der Verbraucherpolitik mitwirken. Meine aktuellsten Beiträge zu den beiden Themen findet ihr hier, alles andere ist nach Jahrgängen geordnet dahinter.

Nur faire Preise sichern landwirtschaftliche Betriebe

Zu den heutigen (22. Oktober 2019) bundesweiten Protesten von Bäuer*innen gegen das Agrarpaket der Bundesregierung sagt der agrarpolitische Sprecher der Landtagsfraktion von Bündnis 90 / Die Grünen, Bernd Voß:

Die beeindruckenden Demonstrationen machen sehr deutlich, wie dramatisch die Situation auf vielen Betrieben und in den dazu gehörenden Familien ist. Es ist daher gut und zollt Respekt, dass in aller Deutlichkeit auf die Konsequenzen der Entwicklung der letzten Jahrzehnte hingewiesen wird.

Ein Betrieb der weg ist, geht nicht in den Standby-Betrieb, sondern ist verloren. Und das nicht erst seit gestern.

In den letzten zehn Jahren sind in Deutschland von 100.000 Milchviehbetrieben allein 60.000 übrig geblieben. Ein bisher stummes, bedrückendes Sterben. Die Antwort kann keine Rolle rückwärts sein. Die Entwicklung ist das Ergebnis einer jahrzehntelangen, falschen Agrarpolitik.

Die Bundesregierung und die sie tragenden Parteien und Verbände haben versucht, die seit langem bekannten Herausforderungen auszusitzen, zu ignorieren und zu leugnen. Sie haben damit den Bäuer*innen einen Bärendienst erwiesen.

Dabei kann es nur darum gehen, die Herausforderung aktiv anzunehmen und zügig zu wirksamen und praxisnahen Lösungen zu kommen. Die Kosten der Maßnahmen müssen aber bezahlt werden. Das geht nur mit fairen Preisen. Gegen ruinöse Märkte kann nicht ansubventioniert werden.

Appelle an Verbraucher*innen sind bei der realen Situation an den Märkten, den Lieferketten und den Vermarktungsmonopolen keine Lösung. Es muss daher endlich Schluss sein mit der Haltung einiger Verbände und Teilen der Politik, eine aktive Gestaltung der Märkte zu verweigern. Ein hilfloses starren auf Märkte schafft nur Verlierer*innen. Märkte brauchen Leitplanken.



zurück

Aktuelle Termine

Es gibt keine Veranstaltungen in der aktuellen Ansicht.

Konferenz zur Zukunft Europas

"Klick" auf das Bild für weitere Infos.

GRUENE.DE News

<![CDATA[Neues]]>